Neben dem funktionellen Ziel, das darin besteht, einen grossen Teil des Bevölkerungswachstums im Kanton aufzunehmen, ist die eigentliche Ambition dieser Planung die Definition eines städtebaulichen Referenzprojekts mit einer Vision für das Grossfreiburg des 21. Jahrhunderts. Um dieses allgemeine Ziel auf längere Sicht zu erreichen, müssen alle Partner eng zusammenarbeiten und es muss die Koordination der spezifischen Planungen sichergestellt werden. Hierfür sind Vernehmlassungsverfahren und breitangelegte partizipative Prozesse von entscheidender Bedeutung. Diese Verfahren wurden bereits für die prospektiven Analysen und die Studien für die Schaffung der juristischen und finanziellen Steuerungsstrukturen (Governance) eingeleitet.
Politische Herausforderungen
Das Hauptanliegen besteht darin, die verschiedenen institutionellen Einheiten, die vom Projekt betroffen sind (Kanton, Agglomeration, Gemeinden, Burgergemeinde), auf eine gemeinsame Vision einzuschwören. In diesem Zusammenhang ist eine ehrgeizige und abgestimmte politische Vision für das Gelingen des Entwicklungs- und Siedlungsprojekts für das Kantonszentrum nötig.
Gesellschaftliche Herausforderungen
Dieses Projekt bietet die beste Möglichkeit, die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum zu bewältigen, den damit einhergehenden Wohn-, Arbeitsplatz- und Mobilitätsbedürfnissen gerecht zu werden und gleichzeitig eine hohe Lebensqualität zu gewährleisten. Weiter müssen die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen vorweggenommen werden, die den Rahmen bilden werden für ein Projekt, das frühestens in 10 oder 15 Jahren umgesetzt werden kann. Die Kraftlinien für die städtebauliche Planung werden das gesellschaftliche Engagement und die Durchmischung bei den Nutzungen und den Benutzern hervorheben; es sind dies wiederkehrende Themen für die Ausarbeitung von Planungsprogrammen.
Territoriale / ökologische Herausforderungen
Mit der Planung und Verwirklichung eines Stadtteils in einer periurbanen Zone, auf einem Gebiet, das heute durch die Autobahn zweigeteilt ist und am Rand von urbanen Zonen mit höchst unterschiedlichen Eigenschaften liegt, soll eine städtebauliche Naht geschaffen werden. Ein solches Projekt ist zudem ganz im Sinne einer nachhaltigen Raumplanung (Besiedlung / Verdichtung). Die Verwirklichung eines neuen Quartiers für Tausende Einwohner und Arbeitsplätze ist zwangsläufig mit bedeutenden ökologischen Auswirkungen verbunden. Das Projekt will deshalb aus Sicht des ökologischen Engagements vorbildlich sein und eine dauerhafte Aufwertung der Entwicklungszone sicherstellen.
Ökonomische und finanzielle Herausforderungen
Eine gelungene Umsetzung dieses ehrgeizigen Besiedlungsprogramms und die Qualität der Verwirklichung können die wirtschaftliche Entwicklung des Kantons ankurbeln sowie mit und neben den Einwohnerinnen und Einwohnern der neuen Quartiere die Schaffung von Arbeitszonen und die Ansiedlung neuer Unternehmen in einem erweiterten Perimeter konzentrieren, sodass dieser Sektor seine Rolle als vorrangiger kantonaler Entwicklungsschwerpunkt voll und ganz wahrnehmen kann. Angesichts des aussergewöhnlichen Ausmasses der Entwicklung und der Vielfältigkeit der Forschungsfelder, die es urbar zu machen gilt, kann mit dem Engagement der Fachhochschulen und Universitäten ein Projekt mit nationaler Ausstrahlung im Bereich der Wissenschaft realisiert werden.